Stadtgeflüster
ein Streifzug
Dächer, Straßen und ihre Geschichten
Randerscheinung
Monotoniegewirktes hängt mutlos
hinter blinden Scheiben.
Graukreise, aufgereiht wie Perlen
fangen ihn ein,
den Stoff aus dem die Träume sind.
Über allem hängt schweigend
der bittere Geruch Resignation.
Und zwischen gelben Säcken
spielt ein Kind.
P.K.
Die Einsamkeit der Anderen
und legt sich wie ein bleiern Tuch
über das Thekengeschwader
müder Großstadtaugen.
Drink doch ene met....
quillt plärrend aus alten Boxen.
Rauchverzerrte Töne,
aufgefangen von leeren Mündern.
Und die Einsamkeit lächelt sich
goldgelb in leere Gläser.
P.K.
Postkartenidylle
sich nicht befreien,
von der Last der Nacht.
Das Atmen fällt ihm schwer,
da dumpfe Nebel drücken.
Müdes Erwachen
liegt in dieser Stunde.
Und selbst der Regen,
in seiner sanften Trägheit,
hinterlässt im Schweigen
keine Spur.
Der Herbstgesang,
er ist verstummt.
Was gestern golden,
trägt heute nur
ein Kleid aus Tränen.
Postkartenidylle
hinter grau gefärbter Linse.
P.K.
Stadtgeflüster
während schmutzige Gardinen,
die aus grauen Löchern starren,
mich höhnisch angrinsen.
Grün, gelb, rot,
die Lichter quälen den Asphalt.
Die Absätze sind gebrochen,
wie die Gedanken an dich.
Gescheitert, im Schwanengesang
einer lauen Sommernacht.
Kismet, denke ich trotzig
und hole den Lippenstift
aus meiner Tasche.
P.K.
Hunger
Semmel bröseln,
weil die Eingangstüre quietscht.
Sattgeruch zerrt an den Magenwänden,
während Hände gleichsam krampfen.
Ein Euro klimpert nicht.
Aus dem hinteren Regal
nickt stumm ein altes Brot.
Die Fliege auf dem Kuchenblech
stört sich nicht daran.
Sie surrt und taucht
den Rüssel in den Bienenstich.
P.K.
Neonreigen
Lichtgaukler spiegeln
sich in die Leere
grauer Riesen.
Schlagen Worte
kunstvoll
auf den Asphalt.
Walk of fame
durch aufgeplatzte Neonröhren.
Nur der Himmel weiß,
dass niemand je
seine Sterne berühren wird.
P.K.
Auf der anderen Seite des Flusses
Gierig nagen Ratten
an der Pizzaschachtel.
Leben den Gestank
absurder Normalität.
Kein Schatten bricht sich
in dieser lichtlosen Welt.
Und zwischen Mülltonnen und Alditüten
atmet ein Mensch Hoffnung,
in schnapsgeschwängerten Träumen.
P.K.
Im Taxi
lassen Mond in blau erscheinen.
Formvollendet steht das blanke Rund
mehr als erhaben,
fast majestätisch schon
über meiner Stadt.
Es lockt der Schlaf,
doch bindet Blick
mir das Ersehnte.
Das Farbenspiel der Ampeln,
Leuchtspuren auf dem Regennass
schwarzem Asphalts.
Durch leises Motorrauschen
Hör ich das stete Klacken
Des Taxameters.
Ab und an streift mich
Der Blick des Fahrers,
und Worte, unausgesprochen
hängen in der Luft.
Wozu auch reden,
zwei Fremde in der Nacht,
die nur durch Zufall
nebeneinander sitzen.
Und den selben
blauen Mond betrachten.
P.K.
Heimfahrt
Sinnentleertes Gewäsch,
unaufhörlich plappernder Mäuler,
kriecht auf breiten Pfaden in den Geist.
Zulassung wohl nur als Säuerungsmittel,
um lizensfrei breiten Massen
zur Verfügung zu stehen.
Sodbrennen des eigenen Gedankenstromes
verhindert durchgehenden Fluss.
Selbst das Sammelbecken,
sonst reichgefüllt, rebelliert.
ein Werbegag.
Die eigene Aufnahmefähigkeit
ist längst überschritten.
Dumpf brütet der Geist,
während eine monotone Stimme
von zweifelhaftem Geschlecht,
in ungezählten Wiederholungen erklärt,
dass sich des Menschen Himmelreich
nur hinter dem rechten Ausstieg befindet.
P.K.